Vorstellungsgespräch (Bewerbungsgespräch) – Die häufigsten Fragen

Eine Einladung zum Vorstellungsgespräch ist die halbe Miete zum Erfolg. Jetzt liegt es an Ihnen weitere 50 % beizusteuern, indem Sie sich intensiv auf die Fragen des Interviewers bei ihrem potentiellen Arbeitgeber vorbereiten.

Ihr Fähigkeiten für den Job und auch ihr Gesamt­ein­druck sind zwar wichtig aber entschei­dend ist, wie Sie sich bei den Fragen im Vorstellungs­gespräch verkaufen.
Unterm Strich will man möglichst viel an Infor­mati­onen über Sie erfahren; insbesondere Themen wie Persönlichkeit, Charakter, Gewohnheiten, Neigungen, Motivation, Stärken und Schwächen spielen dabei eine übergeordnete Rolle.
Stellen Sie sich das Vorstellungsgespräch wie ein Mosaik­bild vor und jedes Stein­chen ist die zufrieden­stellende Antwort auf eine Frage.

Hier die Checkliste der häufigsten Fragen, die in Bewerbungsgesprächen gestellt werden, und entsprechende Hilfen für die Beantwortung:

Erzählen Sie uns etwas über sich.

In aller Regel wird ein Interview so eingeleitet: "Erzählen Sie mir etwas über sich…"
Auf die Aufforderung "Erzählen Sie…" sollte kein Roman Ihrer Biografie folgen, quasi von der Geburt bis heute. Ihr Gegenüber will lediglich wissen, ob Sie in der Lage sind, die Lebens-Eckpunkte heraus­zu­fil­tern, welche dies sind, und ihre Bedeutung bis hierher.

Unterbrechungen, nachhaken mit "warum?" oder wie darf ich das verstehen ist ganz normal und dient nur dem Zweck zu überprüfen, ob Sie fit sind und sich unter Stress nicht aus der Ruhe bringen lassen.

Warum haben Sie sich bei uns beworben?

Jetzt geht es darum, ob sie ihre Hausaufgaben gemacht haben. Beschäftigen Sie sich also daher im Vorfeld akribisch mit allem was die Firma betrifft, damit Sie die Schwerpunkte Ihrer Qualifikation und Stärken in einen direkten Bezug zum Unternehmen ausrichten können.

Warum wollen Sie Ihren jetzigen Arbeitgeber verlassen?

Erklären Sie hierzu lediglich, dass Sie eine neue beruf­liche Perspektive, sowie neue Herausforderungen suchen. Nehmen Sie Bezug und zwar gezielt auf einzelne Punkte in der Stellenausschreibung bezüglich des gewünschten Aufgabengebiets.

Was wissen Sie über unser Unternehmen?

Auch hier will man in Erfahrung bringen, wie intensiv Sie sich mit Ihrem potenziellen Arbeitgeber im Vorfeld befasst haben.

Was möchten Sie in den nächsten Jahren erreicht haben?

Der Interviewer versucht herauszufinden, inwieweit Sie sich Gedanken über Ihre Zukunft machen, ob Sie Perspektiven entwickelt haben und wie ihre Zukunfts­pläne sind. Hierbei ist es wichtig zu betonen, dass sich ihre Vorstellungen diesbezüglich mit denen des Unternehmens durchaus decken und Sie gegenüber interessanten Veränderungen offen und flexibel sind.

Warum denken Sie, der/die Richtige für diese Stelle zu sein?

Jetzt gilt es, Ruhe zu bewahren. Diese Stressfrage kommt wie das Amen in der Kirche und Sie antworten ganz souverän und „vorbereitet“. Gehen sie einfach auf Ihre Qualifikation und wichtige Aspekte Ihres Profils ein und beziehen dies auf die Punkte des ausgeschriebenen Aufgabengebiets.
Wichtig hierbei ist auch, dass Sie sich mit der Firmenphilosophie des Unternehmens identifizieren.

Was sind Ihre Stärken und Schwächen?

Hier zeigen sie maßvoll, dass Sie (bedacht) selbstbewusst und dennoch mit einer gewissen Zurückhaltung reagieren.
Gerade bei dieser Frage ist es angebracht zu erwähnen, dass Sie Stresssituationen gut meistern, zuverlässig sind und sehr gerne Neues lernen.
Bei den Schwächen bitte Maß halten: Eine allzu ausgeprägte Ehrlichkeit schadet unter Umständen. Vermeiden Sie Begriffe wie "ich bin ungeduldig" oder "ich neige zu Perfektionismus".

Was würden Sie gerne verdienen?

Diese Frage kann Ihnen sowohl beim ersten oder beim zweiten Gespräch gestellt werden. Nennen Sie in jedem Fall eine Bandbreite, z.B. zwischen 40.000 und 45.000 Euro.

Sie sollten allerdings in der Lage sein, Ihre Gehalts­vor­stellung zum Beispiel durch Ihre Qualifi­kation zu begründen. Zeigen Sie sich verhandlungs­bereit: Bei niederem Einstiegs­gehalt ist eventuell am Ende der erfolg­reichen Einarbeitung der Sprung etwas groß­zügiger bzw. neu verhandelbar.

Was sind Ihre Hobbys?

Die Frage klingt ganz unscheinbar, ihre Beantwortung hat allerdings ihre Tücken.

Wenn Sie glauben, dass Ihnen die Antwort "Nichts, ich bin ein Workaholic" nützt, irren Sie: Das ist kontraproduktiv.

Grundsätzlich genügen ein bis zwei Angaben, denn es geht nicht darum, Ihr aktives Freizeitverhalten zu dokumentieren. Denken Sie daran, dass Personal­sach­bearbeiter stets deuten und Schlüsse ziehen. Wenn Sie beispielsweise "einsame Waldläufe" angeben, werden Sie wahrscheinlich als wenig kontakt­freudig eingeschätzt, wodurch Sie für eine Aufgabe im Team wenig geeignet wären. Üben Sie dagegen eine Mannschafts­sportart aus, sagt dies einiges über Ihre Team­fähig­keit aus.

Aber auch hier gilt: nicht flunkern, sondern bei der Wahrheit bleiben.

Allgemeine Tipps zum Bewerbungs­gespräch

Die Antworten auf die Fragen nicht auswendig lernen: Ihr Gegenüber merket das. Zielführender ist neben einer guten Vorbereitung vor allem eines: selbstbewusst, freundlich und authentisch antworten.
Bei der Beantwortung einer Frage – und sei sie noch so unscheinbar und beiläufig gestellt – ist stets zu bedenken: Profis – ob Personaler oder Kontakt­personen in der künftigen Fachabteilung – interes­sieren sich nicht nur für die Expertise in Ihren Antworten.

Auch die Form, Ihre Reaktion auf diese oder jene Frage, äußere Zeichen wie Blick, Mimik, Gestik und Haltung sowie auch Zögern, Ausweichen und sogar das Ungesagte werden registriert.